Einen kurzen Überblick über die Funktionalität und Bedienungsweise von Bots haben wir euch bereits gegeben. Im Weiteren werden mögliche zukünftige Entwicklungen und ihre Folgen diskutiert.
Ein Messenger statt vieler Apps
Die öffentliche Ankündigung der Bot Technologie lag noch kein halbes Jahr zurück, als Facebook Anfang Juli bereits die Verfügbarkeit von über 11.000 Bots für den Facebook Messenger verzeichnen konnte. Die Erwartungen an diese und ihre Nachfolger ist bereits sehr hoch. Demnach gibt es schon die ersten Prognosen, dass Bots die heutige Rolle der Apps übernehmen könnten.
Momentan kann ein Bot keine einzelne funktionelle App komplett ersetzen. Es werden allerdings Überlegungen angestellt, dass dies zukünftig der Fall sein könnte. Dann könnte man alle Arbeiten aus einer Messenger App heraus, mit der Bots verknüpft werden, erledigen. Statt vieler einzelner Apps nutzt man nur eine einzige, die auf die Ressourcen verschiedener Bots zurückgreift. Im Durchschnitt ist nur eine Handvoll von Apps im täglichen Gebrauch, daher erscheint die Nutzung einer einzelnen App im Vergleich als sinnvoller und praktischer.
Bots als neue Multitalente
Wie wir bereits in einem vorangehenden Artikel angerissen haben, sehen wir Bots vor allem für Marketing Strategien als guten und innovativen Weg, Kunden zu erreichen und Interesse zu generieren. Andere schätzen das Potential der Bots als weitaus größer ein.
Bots können an die Stelle der Suchmaschine treten sowie Websites und Shops ersetzen. Zudem erleichtern Bots die Terminvereinbarung, spielen Musik ab und helfen uns im Zahlungsverkehr und in der Kommunikation._Klaus Eck, Gründer der Content-Marketing-Agentur d.Talses
In einem Artikel auf XING erläutert Klaus Eck, wie die Zukunft der Bots seiner Meinung nach aussehen wird: Bots sollen Apps komplett ersetzen können.
Das Ende der Apps?
Muss man also bereits jetzt mit dem Ende der Apps rechnen? Wir glauben nicht.
Falls sich das Bedienprinzip von Bots nicht drastisch ändert, ist es nach unserer Meinung nicht möglich, dass Bots alle Funktionen von Apps in einer vergleichbaren Weise übernehmen können. Die Interaktion mit einem Bot erfolgt per Chat; man führt also eine Konversation. Nach einer Anfrage bekommt man ein Ergebnis. Das widerspricht grundsätzlich der Bedienung so ziemlich aller populären Apps. Da wir User-Experience und eine reibungslose Bedienung als maßgeblich für die Kundenzufriedenheit sehen, ist das für uns ein zu großer Widerspruch. Natürlich sollen Bots in der Lage sein, viele Einzelschritte für den User zu übernehmen. Dennoch glauben wir nicht, dass das für jede Art von App zutreffen kann. Die meisten Apps sind daher nicht komplett durch einen Bot ersetzbar.
Zusammenspiel von Bot und App
Die Zukunft der Apps wird unserer Meinung nach nicht von Bots zerstört, sondern vielmehr erweitert. Die Möglichkeiten, die ein Zusammenarbeiten von Apps und Bots ermöglicht, sind vielschichtig. Nutzer können von einer vereinfachten Bedienung profitieren, ohne dabei die Funktionsvielfalt ihrer jeweiligen App zu missen. Die Nutzung einer App kann durch die geschickte Integration eines Bots erleichtert und verkürzt werden.
Jeder Besitzer eines iOS oder Android Smartphones hat heute bereits Zugriff auf seinen eigenen Systembot: Siri oder Google Assistent. Durch geschicktes Verknüpfen einer App mit ihnen können Teilfunktionen der App von den Sprachbots übernommen werden. Das macht zum Beispiel eine Informationsabfrage viel einfacher und schneller.Kay Dollt, Geschäftsführer der Jamit Labs GmbH
Abhängig von der jeweiligen App und ihren Funktionen kann ein solches Zusammenspiel von App und Bot unterschiedlich aussehen. Die folgende Grafik beschreibt einen möglichen Ablauf einer Datenabfrage zu Kundendaten in einer firmeninternen Verwaltungsapp.
In unserem Beispiel ist ein Mitarbeiter des Außendiensts auf dem Weg zu seinem nächsten Kundentermin. Seine Firma verwendet eine interne Verwaltungsapp, in der alle relevanten Daten für den Mitarbeiter jederzeit erreichbar sind. Wie hier dargestellt ist, könnte eine Anfrage zur Adresse eines spezifischen Kunden direkt per Spracheingabe geschehen. Der Bot analysiert diese Eingabe und steuert dann gezielt die entsprechenden Informationen in der App an. Der Mitarbeiter kann nun die Adresse des Kundens und weitere relevanten Informationen einsehen und in der App verwalten. Er kann auch direkt eine Navigation zum Kunden starten. So kommt er vorbereitet und pünktlich an sein Ziel.
Fazit
Insgesamt lässt sich also sagen, dass man die Entwicklung der Bots nicht aus den Augen lassen sollte, sie aber auch nicht als die neue Supertechnologie betrachten sollte, als die sie teilweise gehandelt werden. Je nachdem, wie sie eingesetzt werden, können sie unterschiedliche Lücken füllen und die Weise, wie wir mit unserem Smartphone umgehen, weiter verändern.
Die Vorteile, die ein einzelner Bot leisten kann, sollten etwas spezifischer eingeschätzt werden, als es viele momentan proklamieren. Integriert in einer Messenger-App bieten sie als gezieltes Marketing-Tool mit Sicherheit große Reichweite und ein hohes Potenzial. Jedoch sind wir der Meinung, dass ein solcher Bot keine App in vollem Umfang ersetzen kann.
Wir glauben, dass das größte Potenzial der Bots in ihrer Kombination mit Apps liegt. Mit Hilfe eines Bots kann, wie in unserem Beispiel gezeigt, eine Suche nach Daten in einer App deutlich erleichtert werden. Wie bereits angerissen, gibt es auch weitere, vielfältige Möglichkeiten einen Bot in die Nutzung einer App zu integrieren. Wir sind gespannt, wie diese in der Zukunft aussehen werden.