Keywords are key
Googeln kann jeder: Wenn man etwas sucht, gibt man einfach den richtigen Suchbegriff ein und erhält ein Ergebnis. Aber was, wenn man gefunden werden möchte? Nun ja, ganz einfach: Man verwendet den richtigen Suchbegriff - auch Keyword genannt - in der eigenen App-Store-Präsenz und die Nutzer erhalten das "richtige" Ergebnis. So einfach? Nun ja - fast. Wenn da nicht die Krux mit den Keywords wäre. Sie sind es, die darüber entscheiden, ob Suchanfrage und die eigene Seite zusammenpassen - also auch, ob dem Nutzer die eigene Seite angezeigt wird. Nur: Wie wählt man die optimalen Keywords?
Ein beliebter Fehler ist zu denken, dass die am häufigsten gesuchten Begriffe die besten Ergebnisse erzielen. Leider weit gefehlt. Ein hohes Suchvolumen ergibt nicht automatisch eine hohe Downloadzahl. Von Nutzerseite aus kennt das jeder: Man sucht etwas Bestimmtes, z.B einen Personal Trainer als App gibt aber einen allgemeineren Begriff wie Sport ein und erhält: eine Menge Informationen, die einen nicht interessieren. Besser ist es also, einen spezifischen Begriff einzugeben, der das Thema genauer eingrenzt. Jetzt bekommt man zwar immer noch ein bisschen ungewollten "Beifang", wird aber nach ein bisschen Scrollen und wenigen Klicks fündig. Perfekt!
Diese alltägliche Nutzererfahrung gilt es in Erinnerung zu halten, wenn man seine Keywords auswählt. Verallgemeinert formuliert gilt es, Relevanz, Schwierigkeitsgrad und Traffic bei der Keyword-Auswahl zu berücksichtigen. Und zwar genau in dieser Reihenfolge. Aber Schritt für Schritt:
Relevante Begriffe
Dass die richtigen Keywords einen Bezug zur eigenen App haben sollten, liegt auf der Hand. Aber die wirklich relevanten Begriffe zu erkennen, nach denen auch ein zukünftiger Nutzer suchen würde, kann ganz schön schwierig sein. Dazu muss man die Insiderperspektive verlassen. Wie würden Außenstehende - nachdem sie die App getestet haben - im App Store danach suchen? Welche Hauptfunktionen würden sie nennen? Worin sehen sie die Stärke der App? Was erwartet den User? Freunde und Familie sind in der Regel gerne bereit hierbei zu helfen. Zusätzlich bieten auch Dienstleister wie Sensor Tower, MobileAction und Google nützliche Tools, um geeignete Keywords zu ermitteln.
Nach erfolgreichem Brainstorming - ob intern oder mit externer Hilfe, lohnt es sich, seine Ergebnisse in einer Tabelle festzuhalten. Dabei sollte man mögliche Keywords samt Relevanz, Zeichenanzahl, möglichen Kombinationen (Multiplier) und der üblichen Keyword-Dichte notieren. Ein einfacher Trick, um geeignete Multiplier zu finden, ist dabei die Google Suggest Funktion in der Suchleiste zu nutzen oder den Open Thesaurus zu Rate zu ziehen. Für die statistischen Metadaten wie Relevanz und Dichte lohnt sich wieder ein Blick in geeignete Online-Tools. Wer noch Inspiration sucht, sieht sich in den Reviews der Konkurrenz um. Nutzerperspektive gratis.
Bei aller Online-Recherche sollte man den Unterschied zwischen SEO (= Suchmaschinenoptimierung) und ASO immer im Blick behalten: Sogenannte long tail keywords sind nicht für ASO geeignet. Im Klartext: Ein bis zwei Worte können zu einem Suchbegriff kombiniert werden - bei drei Worten als Suchbegriff sollte man schon einen sehr triftigen Grund haben. Warum? In den App Stores geben die User in aller Regel nur kurze Stichworte ein. Das genügt.
take it easy
Diese Erkenntnis zusammen mit der begrenzten Bildschirmgröße eines Smartphones macht deutlich, warum man den Schwierigkeitsgrad (= difficulty score) für seine Keywords möglichst einfach wählen sollte: Das Ziel ist es, in den Top 10 zu ranken, besser noch in den Top 3 - denn der User sieht nur wenige Treffer sofort. Und mehr als zehn Optionen wird er sich nur in Ausnahmefällen anschauen. Somit ist der Difficulty Score wichtiger als das Suchvolumen, da er über die Konversionsrate entscheidet. Es empfiehlt sich, zu Beginn Keywords mit einem Difficulty Score von 3 ( auf einer Skala von 1 bis 10) zu verwenden. Dadurch stellt man sicher, dass der User die eigene App überhaupt zu Gesicht bekommt, wenn er das richtige Keyword eingibt. Spätestens jetzt kommt man nicht mehr darum herum ein geeignetes Online-Tool zu Rate ziehen - denn nur sie können wirklich Aufschluss über die aktuelle Statistik geben.
Last but not least, haben auch die App-Kategorien einen großen Einfluss auf die Konversionsrate. Je nach Kategorie variieren Download-Volumen und Wettbewerb, so dass es sich gegebenenfalls lohnen kann, die Kategorie zu wechseln, um in einer Top-Position zu landen.
traffic
Die Keywords sind gelistet und nach Schwierigkeitsgrad sortiert - jetzt gilt es, den Traffic anzuschauen. Denn bei exotischen Begriffen, die nie jemand sucht, auf Platz eins zu landen bringt: Nichts. Wenn also der Difficulty Score zweier Keywords identisch ist, gilt es unbedingt, dasjenige mit dem höheren Traffic zu bevorzugen. Auch hier führt wieder kein Weg an ASO-Dienstleistern vorbei, wenn man nicht ins Blaue hinein raten will.
make it work - then make it better
App-Stores sind ein dynamischer Ort. Täglich erscheinen neue Apps, andere verschwinden, Trends entstehen... Kurzum: Es lohnt sich, auf dem Laufenden zu bleiben. Insbesondere sollte man dabei sein eigenes Ranking stets im Auge behalten. Zur Optimierung der Keywords hat sich dabei folgendes Vorgehen als hilfreich erwiesen:
- Keyword-Pool definieren
- Keyword-Ranking tracken z.B. mit Hilfe von Sensor Tower
- wöchentlich Fazit ziehen
- Keyword-Pool erweitern und ineffiziente Keywords austauschen
- immer das Ranking in den Top 10 bzw. Top 3 Suchresultaten anvisieren
Entscheidend ist dabei auch eine gewisse Balance zwischen ASO und Updates. 4-6 Wochen sollte man seinen Keywords schon geben, ehe man entscheidet ob sie ausgetauscht oder beibehalten werden sollten. Zudem sollten Updates auch immer gezielt erfolgen, so dass man nachvollziehen kann, welches Keyword genau den Unterschied macht.
Anhand dieser Prinzipien sollte einer erfolgreichen Keyword-Auswahl nichts mehr im Wege stehen. Aber natürlich handelt es sich bei ASO um ein extrem dynamisches Umfeld. Algorithmen und Vorgaben seitens der Play Stores ändern sich immer wieder und sollten berücksichtigt werden. Es lohnt sich also, aktuelle Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen.